Nagold. Denken ist ja bekanntlich nicht verboten. Also machten sich die Mitglieder des Technischen Ausschusses in ihrer jüngsten Sitzung so ihre Gedanken über ein außergewöhnliches Kunstprojekt. „VIA 2000“ lautet der Titel. Dahinter verbirgt sich ein Vorhaben des Künstlers Peter Waury. Der würde nämlich am Liebsten das Nagolder Viadukt künstlerisch umgestalten. Dann würden die grauen Betonwände hinter seinen bunten und lebendigen Zwischenbildern verschwinden.
Wenn Künstler ihrer Fantasie freien Lauf lassen, dann wird das akzeptiert. Etwas schwieriger ist es allerdings, wenn Künstler dazu einladen, ihren fantastischen Pfaden zu folgen. Genau das tat aber Peter Waury in der jüngsten Ausschusssitzung. Mit Erfolg: Zwar sprach sich kein Ausschussmitglied dafür aus, das millionenschwere Kunstprojekt zu realisieren. Doch voll des Lobes für den Künstler waren trotzdem alle. Was besonders gefiel, war weniger das Kunstwerk Viadukt für sich, als viel mehr Waurys Ideen, wie man die großen Torbögen des Viadukts mit Leben füllen könnte.
Sein aufwendiges Konzept zu „VIA 2000“ sieht Waury als Geschenk an die Stadt Nagold zum neuen Millennium an. So war Waury lange Jahre Bürger der Stadt und auch Vorsitzender des Kunstkreises Oberes Nagoldtal. Heute lebt der Künstler in Frankfurt, wo er sein eigenes Atelier hat................ ___________________________________
............. „Jeder hat einen anderen
............. Eindruck vom Bild“
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Waury erläuterte zunächst seine von ihm entwickelte Kunstform der „Zwischenbilder“. Mit dieser Bildform thematisiere er Polaritäten. So verändern sich seine Zwischenbilder je nach Blickwinkel. „Jeder hat einen anderen
Ein Künstler entdeckt
Viadukt als Leinwand
Peter Waury stellt sein Kulturprojekt „VIA 2000“ vor........... . von Heiko Hofmann (sb)
Eindruck vom Bild“, erläuterte Waury. Unendlich viele Bilder könnten so entstehen. Beide Seiten des Viadukts will der Künstler komplett mit solchen Zwischenbildern gestalten. Die Verkleidungen wären aus Metall, bemalt wären sie mit Lack.
„Mit Kunst allein kann ich Sie nicht überzeugen“, erklärte Waury den Räten zahlreiche Vorteile des Projekts. Und auch über die Gestaltung der Rundbögen machte sich Waury Gedanken. Eine Bühnenfläche sei hier denkbar, um an diesem außergewöhnlichen Ort Kultur zu erfahren. Aber auch Ruheräume mit park- und Spielcharakter sollten in den Bögen eingerichtet werden. Nicht vergessen werden dürfe dabei die Einbeziehung der Waldach. Unter anderem präsentierte der Künstler auch einen runden Glaspavillon, in dem sich beispielsweise Firmen präsentieren könnten.
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