Das Viadukt wurde früher „Waldachtalbrücke“ genannt.
Die Quelle aller hier aufgeführten Gedanken liegt in der Feststel-lung, dass das Viadukt in Nagold gebaut wurde, um den Verkehr um die Stadt Nagold herumzuführen. Durch die Erschließung des Steinbergs war schon nach 10 Jahren die Brücke mitten in der Stadt! Diese Erfahrung gilt es zu respektieren und sie konstruktiv für die Stadtentwicklung umzusetzen.
VIA 2000 ist die konsequente und freie Weiterentwicklung dieser Erkenntnis.
Zunächst sollten wir erfassen, wo er das im Nagolder Volksmund genannte „Viadukt“ kommt, welche Bedeutung es heute noch hat.
Der Name selbst verrät uns römischen Ursprung: „Via“, der Weg. Die Richtung wird uns gewiesen: Ductus. Wir werden des Weges geführt. Beide Eigenschaften vereinigen sich in unserer Sprache zu einer Brücke der besonderen Art. Auswirkungen zeigen sich nicht nur in Bauweise und Sprache, sondern auch in Schrift, Religion und sonstiger Kultur. Diese kulturelle Wurzel wird uns auch zukünftig beeinflussen.
Durch Wasserleitungen und Pflastersteinstraßen schuf das Römische Reich eine Infrastruktur, die einen gewaltigen Markt und ein Machtpotenzial ermöglichte. Auch Nagold nutzte Wasserwege und später Asphaltstraßen. Hier entstand später eine für den Schwarzwald relativ hohe Konzentration der Industrie. Sie dient uns heute noch als Triebfeder und bot uns stets die Garantie der Existenzsicherung mit materiellen Wohlstand.
Auffallend ist die Geschwindigkeit. Sie überfährt oft Plätze und Räume, weil das Streben nach Ferne oder Fortschritt dominiert. Das römische System des Strebens ist also auch unsere Struktur.
Nagold hatte seine Industrieanlagen und den Wohnungsbau hauptsächlich nach Süden ausbreiten können, weil die umliegenden Berge ein natürliches Hindernis bilden. Im Zuge dieser Expansion ist die neue Ortsmitte übersehen worden:
Das Viadukt mit seinem Umgebungsraum
Die KUNST setzt Maßstäbe - auch in Nagold. Sie zündet einen kreativen Impuls:
Der Duktus ins nächste Jahrtausend.
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